1997 Die alten Hausbrunnen
Besonderes
Das" Millionending" der Rehauer Stadtwerke
Eine Abschrift des Rehauer Tagblatts vom 26.4.1997:
Neuhausen/Schönlind im August an zentraler Wasserversorgung angeschlossen.
REHAU. - Das" Millionending" der Rehauer Stadtwerke geht mit Riesenschritten seiner Vollendung entgegen. Was im August vor zwei Jahren mit der Grundsteinlegung für eine Pumpstation in Heinersberg begann, wird heuer - ebenfalls im August - mit dem Anschluß des Ortsteils Neuhausen/Schönlind an die zentrale Wasserversorgung abgeschlossen.
Hausbrunnen haben ausgedient
Damit sind Schönlind, die Baumgärtelsmühle, die Voitsmühle und Neuhausen in den "Wasserverbund" der Stadtwerke aufgenommen.Die in den genannten Stadtteilen vorhandenen 38 privaten Hausbrunnen, deren Wasser längst nicht mehr der Trinkwasserverordnung entsprach, haben ausgedient, können also "zugeschüttet" werden. Vorbei sind die Zeiten, als das Wasser für den Frühstückskaffee oder fürs Mittagessen abgekocht werden mußte. Schon 1991 gab das Staatliche Gesundheitsamt Hof die dringende Empfehlung zum "baldigen Anschluß der Stadtteile an die öffentliche Wasserversorgung".
7,2 km Rohrleitung für Trinkwasser nach Neuhausen
7,2 Kilometer Wasserleitungsrohre verschiedener Durchmesser, einschließlich einiger Hausanschlüsse, haben die bauausführenden Firmen im Laufe der vergangenen eineinhalb Jahre verlegt. Hinzu kam neben dem bereits erwähnten Pumpwerk in Heinersberg mit einer Förderleistung von acht Liter pro Sekunde und mit zwei je 100 Kubikmeter fassenden Erdbehältern der Bau eines großen Hochbehälters auf der "Schönlinder Höhe" unmittelbar neben der Staatsstraße 2192 im Rehauer Forst. Um die bisher nicht angeschlossenen Ortsteile so schnell wie möglich mit "Stadtwerke-Wasser" versorgen zu können, wurde nach Auskunft von Werksleiter Jürgen Völkel auch im Winter gegraben und verlegt.
"Damit schlugen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens: Da die Felder nicht mit Wintersaat bestellt waren, brauchten wir den betroffenen Landwirten weniger Entschädigung zahlen. Und zweitens: Wir sparten Zeit, denn insgesamt war für die Verwirklichung dieses Projekts eine längere Bauzeit eingeplant."
Durchfahrt zeitweilig Verboten
Inzwischen sind die Tiefbauer in Neuhausen angelangt. Dort geht's eng zu. Die Ortsdurchfahrt ist für den Verkehr gesperrt -nur die Anlieger dürfen die Baustelle passieren. Doch offensichtlich kümmert das die auswärtigen Autofahrer wenig - trotz Verbots- und Sperrschilder. Wegen der Arbeiten mußte die dort beginnende Kreisstraße HO17 in Richtung zum Grenzübergang Selb/Asch dichtgemacht werden. Die Folge: Hinter der Baustelle am östlichen Ortsrand muß gewendet werden. An der Baustelle schließlich "trifft man sich wieder im Gegenverkehr". Wenn in knapp vier Monaten das letzte Rohr verlegt, der letzte Hausanschluß installiert ist, gibt's für die 185 Neuhausener und Schönlinder ein zünftiges Wasserfest. "Wenn die Arbeiten weiterhin so flott verlaufen wie bisher, wollen wir am 11. August fertig sein", plant Jürgen Völkel. Die Stadtwerke haben dann eine Maßnahme verwirklicht, die sie eine "hübsche Stange Geld" kosten wird: insgesamt rund 5,3 Millionen Mark. Ab-züglich der zuschußfähigen Maßnahmen (75 Prozent Förderung durch den Freistaat) werden etwa 3,1 Millionen Mark an der Stadt "hängen bleiben". Umgerechnet auf die Gesamtkosten sind das 28000 Mark für jeden der 185 Einwohner. In Neuhausen schließt sich nun der Ring des über 175 Kilometer langen Leitungsnetzes der Wasserversorgung. -gb
Text u. Bilder - Quelle: (Nr.:2004/2005 Zitat aus: Rehauer Tagblatt - von:1997 Seite:?)