Bierwirtschaft Scherzer - Neuhausen bei Rehau

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Grenz-Ansichten aus unserem kleinen Dorf

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Bierwirtschaft Scherzer

Häuser u. Gebäude
Besitzer: Hans Scherzer und Jette Scherzer (geb.Doß)
Betreiber/Pächter:
  • Hans Scherzer von 1890-1953
  • Robert Oertel 1953-196?
  • Familie Hiemer oder Hymer mitte 1960
  • Familie Hermann Veith ab 196? bis in die siebziger Jahre
Gruß aus Unter-Neuhausen
Bierwirtschaft Hans Scherzer Gruss aus Unter-Neuhausen
Das Gasthaus mit der Hausnummer 14, wurde von Familie Scherzer um 1890 gegenüber dem Feuerwehrhaus im unteren Dorf eröffnet. Im Volksmund nannte man die Stelle "scharfes Eck". 1927 brannte die große Scheune nieder, die später wieder errichtet wurde. Bis auf die Scheune ist von dem Anwesen heute nichts mehr zu sehen. Die alte Gastwirtschaft und das daran angebaute Wohnaus ist in den siebziger Jahren abgerissen worden.
Bierwirtschaft Hans Scherzer
Auf dem Foto ist vermutlich Frau Scherzer mit Familie (Hans Scherzer ca. 1920-35)
Die neue Pächterfamilie Robert Oertel aus Mähring
Die aus dem verschwundenen Dorf Mähring Hs.Nr.15 stammende Familie Oertel, fanden nach dem zweiten Weltkrieg zuerst in Spangenberg/Hessen nach der Vertreibung aus dem Sudetenland 1946 ein neues Zuhause. Immer in Gedanken an die alte Heimat zogen sie 1953 wieder zurück. In Neuhausen liesen sie sich nieder und pachteten die Gastwirtschaft Scherzer, mitsamt Wohngebäude und kleiner Landwirtschaft. Sie betrieben zwölf Jahre lang, die Landwirtschaft und das gutgehende Gasthaus bis 1965. Neben Stammkundschaft aus Neuhausen, Hochzeitsfeiern und Kurse der Neuhausener Landjugend war es nicht nur ein gut besuchtes Speiselokal, sondern auch ein Treffpunkt im Dorfzentum. Selbst Neuhausener Kinder haben in der Küche mitgeholfen und konnten sich dabei etwas verdienen.
Man traf sich in der Gaststätte zu Hochzeitsfeiern, Kurse der Landjugend oder sonstigen Veranstaltungen. Oder nur der Geselligkeit wegen, auch um sich nach dem vollbrachten Tagwerk zu erholen, bei einem gemütlichen Bier oder zu einem "Karter". Die Neuhausener, ob Bauern, Zollbeamte oder Bürgermeister, man ging zum "Scherzer". Neben den Einheimischen kamen auch Auswertige aus Selb, Schönwald und Rehau gerne und oft.
Familiengalerie Tröger
Bildergalerie aus dem Familienalbum von Fr. Tröger - Quelle: (Nr.: 1701-1710 - Archiv: R.Oertel - Datum: ca.1960-1965)
Von der Bierwirtschaft zur Gastwirtschaft
Von der "Bierwirtschaft Hans Scherzer" zur "Gastwirtschaft Scherzer". Das Gasthaus entwickelte sich über die Jahre hinweg zu einer "richtigen" Gastwirtschaft. In dem nicht nur Bier und Getränke, wie früher zum Ausschank kamen, sondern auch Dank der Kochkünste von Hilde Oertel und ihrer Töchter, die die Gäste mit hausgemachten Speisen verwöhnten. Die Konkurrenz zum Gasthof Beck war dadurch nicht mehr zu leugnen. Das auch bei einer Fahrt zu einer Brauereibesichtigung mit Neuhausnern nach Kulmbach, beide Wirtschaften schänkten nämlich Kulmbacher Bier aus, vom Wirt des Beckschen Anwesens moniert wurde. "Ihr seid ja nur a Bierwirtschaft". Wie sich doch die Zeiten ändern.[4]
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Ein Dorf an einer Grenze inmitten Europa - 2011 © Armin Herold
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