Auf den Spuren der Knallhütte
Häuser u. Gebäude
Die alte Knallhütte (die Urknallhütte) mit der Hausnummer 70, war um 1800 ein einfaches Holzhaus mit nur einem Fenster, erbaut wurde es von Johann Wolfgang Ploß. In dem Haus war bereits ein Bierausschank. Da die Knallhütte etwa 40 Meter an der Bayerischen Grenze lag, wurde dort auch Grenzhandel unter anderem mit Tabak und Salz betrieben. An dem alten Holzhaus war über der Tür zu lesen:
"Wer borgen will, der komme morgen, denn heute ist der Tag, wo man nicht borgen mag".
Die Knallhütte stand im Westen der großflächigen Gemeinde Schönbach, der Nachbargemeinde von Neuhausen. Dort, wo sich die alte Poststraße nach Hof in Bayern und der alte Fahrweg nach Schildern gabelte. Bis 1870 war auch hier die österreichische Grenzaufsicht einquartiert war, da der Weg vom bayerischen Neuhausen nach Asch hier vorbei ging. Dieser Weg war auch der Grund und Namensgeber dieser schönbacher Einschicht. Der Name "Knallhütte" geht auf das Peitschenknallen der Fuhrleute zurück. Die schmale Straße richtung Asch führte damals unterhalb des Gasthauses auch durch einen engen Hohlweg durch. Zwei Pferdegespanne konnten deshalb nicht aneinander vorbeifahren. Deshalb wurde durch das Peitschenknallen die Ein und Durchfahrt angezeigt.
Gruss aus der Restauration zur Knallhütte
August Merz 1841 Quelle: (Nr.:6001 - Foto:Postkarte - Datum:ca.1900)
Um 1841 lies August (Michael*) Merz aus Erkersreuth die alte Knallhütte abreissen und erbaute das stattliche neue Gasthaus mit den Wirtschaftsgebäuden. Da die Vorarbeiten zum Bau der neuen Hofer Straße im Gange waren, erhoffte er sich dadurch ein gutes Geschäft. Leider blieb der Erfolg aus, denn die Straße wurde viel weiter südlich gebaut. Durch den Bau der Straße konnten auch die Fuhrleute aneinander vorbeifahren. Somit gehörte das Peitschenknallen ebenso der Vergangenheit an. Nur der Name Knallhütte blieb bestehen. [2][4] (* In den verschiedenen Quellen ist Michael Merz der Erbauer, August steht aber eindeutig am Schild und auf einer Postkarte der Knallhütte, evtl. Vater und Sohn)
Die Knallhütte ca. 1920
Zwei sehr seltene historische Fotos der Knallhütte. Mit freundlicher Gehnemigung von Frau M.B. geb. 1920 in der Knallhütte. Wohl eine letzte Zeitzeugin, die dort das Licht der Welt erblickte.
Über die Besitz oder Pachtverhältnisse zur damaligen Zeit, ist leider nur wenig bekannt. Aus dem Kontext aller bisher recherchierten Quellen im Zeitraum von 1841 bis 1950 sind fünf Besitzer oder Pächter aufgetreten. Als Erbauer und Besitzer des Neubaus, ist Michael oder August Merz zu nennen. Danach war ein Herr Georg Geipel Pächter, wie aus dem Foto von Frau Burchart, eine Enkelin des Georg Geipel, ersichtlich ist. Irgendwann ging der Besitz in städtische Hand über und wurde an Gustav Schnabel verpachtet. Nach dem Ableben von Gustav Schnabel, wurde es an die wohl letzte bekannte Wirtsfamilie Robisch verpachtet. Ob zwischen 1939 und dem Abriss durch die Tschechen ca. 1950 noch ein weiterer Wirt die Knallhütte pachtete ist bis jetzt noch nicht bekannt.
Quelle: (Nr.:6002 - Foto:Overlay - Datum:ca.1945/2008)
Restauration zur Knallhütte
1800 Bau von Johann Wolfgang Ploß
1841 Neubau durch Michael und August MerzBesitzer oder Pächter:
Knallhütte
- ab 1800 Johann Wolfgang Ploß
Restauration August März
- ab 1841 August Merz bzw. Michael Merz
Restauration Knallhütte
- um 1916 Georg Geipel
- bis 1939 Gustav Schnabel
- ab 1939 Wirtsfamilie Robisch
Von der Knallhütte ist heute bis bis auf den Grundplattenumriss und den Keller nichts mehr zu sehen. Ca. 1950 wurde auch dieses Gasthaus, sowie alle anderen Häuser im Grenzgebiet, nach der Vertreibung der Sudetendeutschen abgerissen.
Auf den Spuren der Knallhütte
Spurensuche mit Familie Henn im Oktober 2017 - An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön für die Informationen, Bilder und einen wunderschönen Samstag.